Infolge einer Vielzahl von Krisen hat sich rechtes und verfassungsfeindliches Gedankengut in Deutschland in den letzten Jahren stark verbreitet. Dies bedroht die grundlegenden demokratischen Prinzipien und Werte unserer Gesellschaft. Angesichts dieser Herausforderung möchten wir die Resilienz unserer vielfältigen Gesellschaft durch demokratische Teilhabe stärken.
Mit unserer Schwerpunktförderung 2024 unterstützen wir Organisationen und Projekte, die zu einer inklusiven Gesellschaft beitragen, die sich gegen jegliche Form von Extremismus oder Diskriminierung zur Wehr setzen. Deswegen wollen wir insbesondere Projekte in den folgenden vier Bereichen fördern:
Wir wollen Projekte und Organisationen fördern, die Menschen mit Migrationshintergrund oder Fluchtgeschichte den Zugang zu Jobs ermöglichen und diese auf ihrem beruflichen Weg unterstützen. Dieser Förderschwerpunkt unterstützt sowohl niedrigschwellige Angebote wie z.B. Sprachkurse, Bewerbungstrainings, oder IT-Ausstattung, als auch Organisationen, die sich allgemein gegen Rassismus und Diskriminierung im Arbeitsmarkt einsetzen. Das Ziel ist es, die gesellschaftliche Teilhabe zu stärken, indem ein besserer Zugang zu beruflichen Perspektiven für Menschen mit Diskriminierungserfahrungen ermöglicht wird.
Wir möchten Projekte fördern, die an Schulen jeglicher Art Formate realisieren, die den politischen Dialog und demokratische Auseinandersetzungen fördern. Wir wollen Arbeit zum Beispiel in Form von Projekttagen oder Planspielen zu Themen wie Anti-Extremismus und Anti-Rassismus ermöglichen. Insbesondere möchten wir Angebote fördern, die nicht primär an Gymnasien stattfinden (u.a. an Realschulen, Mittelschulen, Gesamtschulen, Berufsschulen, FOS, BOS). Unsere Initiative zielt darauf ab, ein breites Spektrum von Bildungseinrichtungen zu erreichen und so einen ganzheitlichen Ansatz zur Förderung von demokratischem Denken und Handeln zu unterstützen. Durch unsere Förderung stärken wir demokratische Werte über den gesamten Bildungsweg hinweg.
Wir möchten Projekte fördern, die sich vor Ort, d.h. in Dorfgemeinschaften, auf dem Land, in Stadtvierteln gegen Extremismus jeder Schattierungen einsetzen. So möchten wir beispielsweise Projekte unterstützen, die sich gegen Rechtsextremismus, Anti-Semitismus, Islam-Feindlichkeit und Rassimus engagieren. Auch Begegnungsräume, die ein demokratisches Miteinander möglich machen, wollen wir in diesem Kontext stärken.
Wir möchten Projekte fördern, die sich für faktenbasierte Auseinandersetzungen und die Stärkung der Medienkompetenz, insbesondere im Kontext politischer Debatten einsetzen. Dies kann zum Beispiel
im Rahmen von kritischem, lokalem Journalismus, aber auch durch gezielte Aktivitäten im digitalen Raum umgesetzt werden. Zu diesem inhaltlichen Schwerpunkt passen aus unserer Sicht nicht nur
Projekte, wie beispielsweise ein professionell betriebener Tik Tok Account zur Einordnung politischer Ereignisse, sondern auch Medienkompetenz-Trainings und lokale Kampagnen gegen
Falschinformationen.
Ziel ist es, eine faktenbasierte, gewaltfreie und produktive Debatte zu stärken und Projekte, die im analogen und digitalen Raum zu einem produktiven demokratischen Dialog beitragen, zu
unterstützen.
Für alle vier Schwerpunkte freuen wir uns insbesondere über Anträge aus dem ländlichen Raum und/oder den ostdeutschen Bundesländern. Wir möchten außerdem Projekte fördern, die mehrfach diskriminierte Menschen unterstützen (z.B. Frauen mit Fluchterfahrung). Dies sind jedoch keine Voraussetzungen für eine Förderung.
Die Antragsfrist endete am 1. September. Nun findet die Auswahl der Projekte/Organisationen statt. Bei einer Förderzusage wird das Geld Ende 2024 ausgezahlt. Die Projekte, mit
denen ihr euch bewerbt, sollten also im Idealfall im Jahr 2025 stattfinden; grundsätzlich können aber auch Projekte aus 2024 rückwirkend finanziert werden, wobei selbstverständlich kein Anspruch
auf Förderung besteht.